Weit mehr als 10.000 Menschen demonstrierten am Ostermontag (25.04.2011) in Gronau gegen die dortige Urananreicherungsanlage (UAA) der Firma „Urenco“, soviel wie noch nie. . . .
Im Rahmen der Ostermärsche kooperierten Friedens- und AntiAtom-Bewegung dieses Jahr, da die Katastrophe von Tschernobyl 25 Jahre zurückliegt und militärische und „friedliche“ Nutzung der Atomenergie eng zusammen hängen.
So bedient die UAA Gronau (ebenso wie die UAA Almelo in direkter NL-Nachbarschaft, auch im Besitz von Urenco, ein Konsortorium, an dem auch RWE und Eon beteiligt sind) nicht nur AKWs bundes- und weltweit, es fällt auch waffenfähiges Material (z.B. für panzerbrechende Uranmunition) an.
Zudem kann auch direktes Material für Atomwaffen produziert werden.
Aufgerufen zum Ostermarsch Gronau hatte ein breites Bündnis aus Friedens- und AntiAtom-Gruppen, Umwelt- und Naturverbänden, sowie politischen Parteien und Gruppierungen aus ganz NRW.
Bundesweit fanden an diesem Montag an 12 Atom-Standorten Proteste statt, insgesamt über 140.000 Menschen beteiligten sich mit der klaren Forderung:
Atomkraft? Nein Danke!
Atomanlagen? Abschalten!
Atomwaffen? Abschaffen!
Atompolitiker? Abwählen!
„Die Uranfabrik steht am Beginn der weltweiten Atommüllspirale“, sagt der atompolitische Sprecher des Bundesverbands Bürgerinitiativen Umweltschutz, Udo Buchholz in der taz. „Hier wird das Uran für den Einsatz in Atomkraftwerken vorbereitet. Wer den Atomausstieg will, muss auch die UAA Gronau dichtmachen.“
Und wie gefährlich diese Anlage alltäglich ist, wird klar, wenn mensch weiß, dass die UAA Gronau über 7 Prozent des Weltmarktes für angereichertes Uran bedient, das zu Brennelementen für Atomkraftwerke weiterverarbeitet wird.
„Jährlich rollen tausende Tonnen radioaktives Uranhexafluorid ins Münsterland. Das Material reagiert beim Kontakt mit Luftfeuchtigkeit zu hochgiftiger und ätzender Flusssäure. Trotzdem rollen die Transportzüge mitten durch die Bahnhöfe Kölns, des Ruhrgebiets und Münsters.
Der Geschäftsführer des Gronauer Betriebs, Joachim Ohnemus, hat bereits eingeräumt, dass sein Betrieb nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert ist. Der Luftwaffenbombenabwurfplatz Nordhorn-Range liegt nur 20 Kilometer entfernt.“ ( taz, 25.4.11 ).
Fukushima stand auch auf der Kundenliste von Urenco.
Die Demo verlief friedlich und entspannt, die Beteiligung war sehr breit gefächert, Menschen aller Altersstufen z.B. beteiligten sich, nahmen z.T. lange Anfahrtswege in Kauf.
AntiAtom-Bonn und AntiAtom-Euskirchen fuhren zusammen in drei Bussen mit knapp 170 Menschen dort hin.
Musikalisch wurden wir auf der Auftakt- wie auf der Abschlusskundgebung, jedoch auch im Demozug, u.a. von Klaus der Geiger & Sascha und Orchester sowie von Selassikai unterhalten.
Volxküchen sorgten für das leibliche Wohl.
Deutlich gesagt wurde auch, dass wir den Druck in den nächsten Wochen aufrecht erhalten müssen, da jetzt weitreichende Entscheidungen anstehen und die Atombefürworter sich formieren.
In diesem Sinne: Wir lassen nicht locker! Atomkraft? Nein Danke!
Atomanlagen? Abschalten? Atomwaffen? Abschaffen!
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