Mit Informationen und Musik für eine echte Energiewende geworben

„Für eine echte, konsequente Energiewende – weg von Kohle und Atom“ war das Motto von AntiAtom-Euskirchen für den am 22.9. begangenen Klima-Aktionstag in Euskirchen auf dem „Alten Markt“. . . . . .

Info-Material wie Faltblätter und Flyer klärten über wirkliche Ökostromversorger auf, auch wurde deutlich, dass diese oftmals günstiger sind als der Strom von konventionellen Stromanbietern, deren Kerngeschäft noch immer aus Atom- und Kohleverstromung besteht.
Viele Informationsgespräche mit InteressentInnen wurden geführt.

An einem zweiten Info-Stand warben auch Jo Scheffer aus Wesseling und der neue Bundestags-Direktkandidat für unseren Wahlkreis, Jörg Kutzer, beide von Bündnis 90/Die Grünen, für alternative Energien.

Die Volxküche Nordeifel sorgte für das leibliche Wohl, Klaus der Geiger mit viel Spielfreude für die Musik, virtuos, mit kritischen und humorvollen Texten.

In einer Rede kritisierte Chris Weise von AntiAtom-Euskirchen Teile der Politik und die großen Kohle- und Atom-Stromkonzerne. Diese machten die Energiewende z.B. durch ungleiche Kostenverteilung unpopulär. So sind über 700 Unternehmen von der Ökostrom-Umlage befreit, über 23.000 Firmen und Betriebe teils oder ganz von der Stromsteuer.
Die Lasten tragen kleinere und mittlere Betriebe und Unternehmen und die PrivatverbraucherInnen.
Und hier trifft es natürlich die Ärmsten bei Preiserhöhungen relativ am stärksten. Günstigere Sozialtarife werden von der CDU/FDP-Koalition abgelehnt.
Zudem sollen die VerbraucherInnen für evtl. Verluste, Risiken, der Konzerne bei Großprojekten wie z.B. für die Netzanbindung der Offshore-Windparks haften.
Ohnehin wurde die Zentralisierung zugunsten der Atom- und Kohle-Konzerne kritisiert, haben diese doch auch schließlich Interesse daran, ihre Gewinne, Renditen, aus dem alten Kerngeschäft möglichst lange zu erhalten.

Doch auch die NRW-Landesregierung wurde kritisiert

Sei schon der bundesweite „Atom-Ausstieg“ eine „Atom-Ausstiegs-Lüge“, weil über die Hälfte der deutschen AKWs noch laufen, z.T. noch über 10 Jahre lang Mensch und Natur bedrohen und gefährden, so lasse diese u.a. weiterhin den Betrieb der Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau zu und dulde weiterhin hochgefährliche Atommülltransporte durch ganz NRW und darüber hinaus.
So stehe in NRW zwar kein AKW, denoch sei es damit eine Drehscheibe für die nationale und internationale Atomwirtschaft.
Denn die UAA Gronau beliefere z.B. jedes 10. AKW weltweit mit dem nötigen Brennstoff und bedinge schon vorher den Menschen und Natur zerstörenden Uranabbau.
Er betonte, die AntiAtom-Bewegung stelle sich unter einem „Ausstieg“ und einer konsequenten Energiewende etwas anderes vor und werde in ihrem Widerstand nicht nachlassen.

Auch die neuesten Störfälle bzw. Schäden im die Nordeifel bedrohenden belgischen AKW Tihange (ca.60 km von der deutschen Grenze bei Lüttich) wurden thematisiert.
Schon im Juli kritisierten AntiAtom-Initiativen aus der EUREGIO (B, NL, D) mit einem offenen Brief die Laufzeitverlängerung für Tihange durch die belgische Regierung.
Obwohl z.B. aus einem Abklingbecken seit über 10 Jahren täglich etwa 2 Liter radioaktives Wasser entweichen.
Z.Zt. ist der 2. Reaktor in Tihange abgestellt, da im Reaktordruckbehälter „Läsionen“ (Risse, Blasen, Schäden -> „Verletzungen“ im Material) festgestellt wurden.
Viele Menschen, Umwelt- und AntiAtom-Initiativen fordern die sofortige Stilllegung und werden den internationalen Widerstand aufrecht erhalten und intensivieren. (hier => die Rede [Manuskript] als pdf)

Im wärmendem Sonnenschein und wiederum mit Musik von und mit Klaus der Geiger ging der Aktionstag dann zu Ende. AntiAtom-Euskirchen bedankt sich bei allen Mitwirkenden, TeilnehmerInnen und InteressentInnen.

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