Etwa 650 Menschen auf Fukushima-Gedenk-Demo in Jülich

Vor drei Jahren begann die Katastrophe in Fukushima, die bis heute nicht unter Kontrolle ist.

Etwa 650 Menschen beteiligten sich deshalb am 8. März in Jülich an der landesweiten
Gedenkveranstaltung zum 3. Jahrestag der Katastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima Daiichi.

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Bei schönstem Sonnenschein wurden sie schon vor Beginn der Auftaktkundgebung auf dem Jülicher Walrmplatz von Klaus dem Geiger und Sascha (Salossi), die im folgenden auch die Auftaktkundgebung musikalisch untermalten, mit passenden Songs begrüßt.

Nachdem auch die TeilnehmerInnen des Fahrradcorsos rund um den verseuchten Reaktor, veranstaltet von ATTAC Inde-Rur, eingetroffen waren, wurde es ruhig:

Herr Tomoyuki Takada schilderte eindrucksvoll die Situation in Japan. Richtig still wurde es, als ein Brief der 16-jährigen Mina, die aus Fukushima fliehen mußte, verlesen wurde. Danach wurde in einer Schweigeminute der Opfer des Tsunamis und der Atomkatastrophe gedacht.

Anschließend ging es in der Rede von Walter Schumacher aus Aachen um die europäische Atompolitik. Auch ein Statement der amerikanischen Initiative SRS Watch aus Savannah River Side, der Ort, an den das Forschungszentrum den Jülicher Atommüll (152 „West“– Castoren mit 300.​000 hoch­ra­dio­ak­ti­ven Brenn­ele­ment­ku­geln) los werden möchte, verlesen.

Zu dem Lied „Nein, nein, wir woll´n nicht Eure Welt…“ formierte sich dann der Demozug durch die Jülicher Innenstadt zum Schlossplatz, wo die Abschlusskundgebung stattfand.

Dr. Reiner Moormann, ehem. FZJ-Mitarbeiter, war hier der Hauptredner, schilderte sehr eindrucksvoll die Zusammenhänge des Jülicher Atomdebakels und gab tiefe Einblicke in die Hintergründe der Hochtemperaturreaktorforschung. (=> hier die Rede als pdf)

Marita Boslar aus Jülich (attac Inde/Rur) sprach anlässlich des am 8.3. begangenen internationalen Frauentages über den Zusammenhang von Frauen und Umweltpolitik.

Zudem wurde zum Widerstand gegen die jeweilige Atompolitik in Belgien und den Niederlanden (Dirk Banning) von Aktivisten der jeweiligen Länder berichtet. Leo Tubbax aus Belgien schilderte noch mal die gefährliche Situation, die vom AKW Tihange ausgeht. Unterstützt durch das „Aktionsbündnis STOP Westcastor“ rief er zur Teilnahme der Anti Atom Kundgebung am 9.3. in Brüssel auf.

Und nicht zuletzt gab es Beiträge zur Urananreicherung in Gronau und zum Widerstand gegen den maßlosen und Umwelt zerstörenden Braunkohleabbau im in der Nähe von Jülich liegenden Tagebau Hambach (=> Hambacher Forst).

Zwischendurch gab´s Musik von Klaus dem Geiger und Sascha (Salossi), Gerd Schinkel sowie Selassikai, die „volXküche nordeifel“ kochte wieder revolutionär und natürlich vegan.





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