• Fessenheim-Abschaltung: Wink mit dem Zaunpfahl nach Stuttgart
• Deutschland muss vor der eigenen Türe kehren
Zur Abschaltung des französischen AKW Fessenheim-2 in der Nacht von kommendem Montag auf Dienstag erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:
„Der lange Kampf der Anti-Atom-Bewegung auf beiden Seiten des Rheins zahlt sich endlich aus. Mit jedem Reaktor, der vom Netz genommen wird, wird das atomare Risiko geringer. Allerdings warne ich vor zu lauten Freudenbekundungen aus der deutschen Politik. Denn hierzulande laufen noch immer sechs große Atomkraftwerke, die genauso in die Jahre gekommen sind und schon längst hätten abgeschaltet werden müssen. Wer also in Bund und Ländern regiert, sollte zuerst vor der eigenen Türe kehren.
Dies gilt in diesen Tagen ganz besonders für die Landesregierung in Stuttgart und das AKW Neckarwestheim II. Hier werden mindestens seit 2017 immer wieder gefährliche Risse in den Dampferzeuger-Heizrohren gefunden, ohne dass der Betreiber EnBW und die Atomaufsicht den Schadensmechanismus wirksam im Griff hätten. Das bloße Verstopfen einzelner Rohre, das EnBW bisher praktiziert, ist Flickschusterei. Es missachtet sowohl die deutschen Sicherheitsanforderungen als auch weltweit anerkannte kerntechnische Sicherheitsstandards, wie die aktuelle Bewertung des renommierten Reaktorsicherheitsexperten Prof. Dr.-Ing. habil. Manfred Mertins belegt.
Das baden-württembergische Umweltministerium als Aufsichtsbehörde hat immer wieder die Augen vor dem Risiko verschlossen. Daher haben der BUND Baden-Württemberg, der Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar e.V. (BBMN) und die Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt zusammen mit vier in der Nähe des AKW wohnenden Privatpersonen am 19. Juni 2020 einen Antrag auf Austausch aller vier Dampferzeuger gestellt.
Die Bevölkerung hat zu Recht die Erwartung, dass das Stuttgarter Umweltministerium als Aufsichtsbehörde sie bestmöglich vor den Gefahren der Atomkraft schützt. Umso bedauerlicher ist es, dass inzwischen nicht nur das AKW Neckarwestheim alt, rissig und spröde geworden ist, sondern anscheinend auch die Sicherheitskultur im Ministerium. Das Aus des französischen AKW Fessenheim ist ein Wink mit dem Zaunpfahl an Ministerpräsident Kretschmann, vor der eigenen Türe kehren und den Risse-Reaktor Neckarwestheim II stillzulegen.“
(PM)
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siehe zum Thema auch =>
Herr Kretschmann: Sicherheit ist nicht verhandelbar, übernehmen Sie!
Herr Kretschmann, erinnern Sie sich an das Grüne Versprechen für mehr Sicherheit? Es war der Sommer 2011, quer durchs Land tobte ein erbitterter Streit um die Atomkraft. Die Anti-Atom-Bewegung, darunter auch viele Grüne sowie Anhänger der anderen Parteien, war seit Monaten ohne Pause im Einsatz. Der Super-GAU von Fukushima hatte gerade erst die Weltöffentlichkeit schockiert, die Bilder dazu waren noch frisch ins Bewusstsein gebrannt. Und die Grünen stimmten auf Bundesebene einem „Kompromiss“ zum Betriebsende der deutschen AKW zu, der vielen in der Anti-Atom-Bewegung wie auch in Ihrer Partei nicht schnell genug ging. . . . weiterlesen bei => .ausgestrahlt-Blog . . . 26.06.2020
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sowie =>
AKW Neckarwestheim: Doppelt so viele Risse wie noch vor einem Jahr
. . . Publiziert am 3. September 2019 von antiatomeuskirchen
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