Am 17. November 2019 ab 13 Uhr: Kundgebung an UAA Gronau
Immer noch ist die URENCO vom Atomausstieg ausgeschlossen und verantwortlich für Billig-Atommüll-Entsorgung in Russland und Uran-Brennstoff für marode Reaktoren Marke Tihange oder Cattenom.
Aktuell bestätigt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage von Hubertus Zdebel (DIE LINKE), dass der teilweise deutsche Urankonzern URENCO auch noch maßgeblich an der Entwicklung neuer Atom-Reaktoren beteiligt ist, dessen Prototyp erstmals 2026 in Kanada zum Einsatz kommen soll.
Zdebel dazu: „Von Atomausstieg kann überhaupt keine Rede sein.
Die per Lkw transportierbaren ‚Uran- Batterie‘ genannten Small Modular Reactor (SMR) – Reaktoren erhöhen die Risiken eines militärischen Missbrauchs.
Solche Mini-Meiler sind auch für Terrorkommandos von Interesse.
Das US-Militär ist ja offenkundig auch an diesen Atom-Batterien für ihre Militärbasen interessiert. Neue Nuklearantriebe für U-Boote könnten ebenfalls daraus entstehen. Für URENCO sind das neue Märkte, da geht es vor allem um Profite: Neue Mini-Reaktoren für den Massen-Einsatz. Als Anreicherungs-Konzern liefert URENCO den brisanten Brennstoff gleich mit.
In diesen neuen Mini-Atomreaktoren soll höher angereichertes Uran eingesetzt werden. Während in herkömmlichen Atomkraftwerken das spaltbare Uran 235 zwischen 3-5 Prozent beträgt, wird es für die Uran-Batterie auf bis zu 19,75 Prozent angereichert und zu speziellen Brennelementen verarbeitet, bei denen das Uran in Graphit verpackt wird. URENCO hat angekündigt, derartigen Brennstoff künftig in seinem Werk in den USA herstellen zu wollen.
Diese hohe Uran-Anreicherung liegt nur noch wenig unter der Schwelle, ab der angereichertes Uran grundsätzlich als atomwaffenfähig bezeichnet wird (20 Prozent). Deswegen wird von Experten bei der Entwicklung derartiger Reaktorkonzepte auch vor den wachsenden Gefahren des militärischen Missbrauchs gewarnt. Aus friedens- und umweltpolitischer Sicht sind diese Entwicklungen gravierend.
Die Bundesregierung ist bestens informiert und tut nichts dagegen, wenn URENCO seine Atomgeschäfte ausweitet, neue Atomreaktoren entwickelt und neue nukleare Einsatzgebiete vorantreibt. Es ist unverantwortlich, dass CDU/CSU und SPD diese Uran-Geschäfte von URENCO billigen und dulden. Die Uranfabriken in Deutschland* müssen endlich in den Atomausstieg einbezogen werden und gehören abgeschaltet.“
(* Gemeint sind Gronau und Lingen)
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Am Sonntag, den 17. November, findet eine Kundgebung um 13 Uhr an der Urananreicherungsanlage Gronau statt (Röntgenstr. 4). Dazu wird um 12.40 Uhr ein Shuttle-Bus vom Bahnhof Gronau zur UAA fahren und nach Abschluss der Kundgebung wieder zurück zum Bahnhof.
Gastredner wird dabei Vladimir Slivyak sein, Ko-Vorsitzender der russischen Umweltorganisation Ecodefense. Für den folgenden Montag, 18. November, erwarten die Initiativen den nächsten Uranmülltransport von Gronau nach Russland, zunächst per Bahn und LKW zum Hafen nach Amsterdam. Von dort gelangt das Uran per Schiff nach St. Petersburg.
Greenpeace Russland schaltete jetzt den russischen Generalstaatsanwalt ein wegen des Verdachts des illegalen Atommüllimports in die Russische Föderation.
Zugleich startete Greenpeace Russland am Wochenende eine Online-Petition an die Urenco-Miteigentümer RWE und EON sowie an den staatlichen russischen Atomkonzern Rosatom und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel.
(Mit Material von PM)
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siehe zum Thema auch =>
Portable Uran-Batterie: Urenco sprengt Atomausstieg
Der Urankonzern Urenco arbeitet seit 2008 an einem mobilen Reaktortyp für neue Atomstandorte. Dagegen protestieren Atomkraftgegner*innen. . . . weiterlesen bei => www.taz.de . . . 07.11.2019
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